Montag, 29. Juni 2009

Eidgenössisch diplomierte Psychologin

Jeder von uns kennt diese Situation:
Man hebt nichtsahnend den Telefonhörer ab und macht sich frisch fröhlich daran, der Kundin das gewünschte Buch zu bestellen. Anfangs ist alles ganz normal:

K: Ich möchte gerne ein Buch bei Ihnen bestellen
I: Ja sehr gerne, wie heisst es denn?
K: XYZ, wissen Sie, das ist ganz ein tolles Buch usw.

Das hören wir ja gerne. Schliesslich interessiert uns das und wir lernen in diesem Beruf nie aus.
Da ahnte ich noch nicht in welche Richtung dieses Gespräch noch verlaufen wird.

K: Ja wissen Sie, meine Tochter ist im Spital, sie hat gerade eine sehr schlimme Operation am XY über sich ergehen lassen und ich kenne das Buch noch aus meiner Kindheit, das hat mich immer sehr aufgemuntert
I: Oh das tut mir aber sehr leid, ich hoffe Ihrer Tochter geht es bald wieder besser
K: Ja das ist so ne Sache... Vor etwa 2 Jahren da fing das Ganze an...

AHA! Jetzt gehts los. Innerhalb von 20 Minuten wurde mir die Ehre erwiesen gaaaaaaaaaaaaaaanz tiiiiiiiiief in die Familiengeschichte einzutauchen.
Die Schlange an der Kasse machte mich ein wenig nervös und ich probierte gutmütig dieser Dame klar zu machen, dass ich nun leider weiterarbeiten müsse. Zwecklos.
Eine gefühlte Stunde später wurde die Dame dann aber doch irgendwie müde und bemerkte, dass sie mich irgendwie von der Arbeit abgehalten hat. Sie entschuldigte sich höflich und wünschte mir einen schönen Tag.

Immerhin ist das besser, als wenn man einen total verärgerten Kunden am Telefon hat, der einen mal locker 15 Minuten lang zusammenscheisst, ohne dass man dazu kommt sich erst mal zu entschuldigen...

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